Konzept, Regie & Sound DELIO ISLAND (Julian Hackenberg)
Raum DELIO ISLAND (Mireia Vila Soriano)
Performance Antonio Escamez, François Rouillé, Gloria March Chulvi,
Julian Hackenberg, Rakel Camacho, Román Méndez De Hevia
Camareros Carlos Arroyo Galaxia, Mireia Vila Soriano
Europa ist tot. Nach Wirtschaftskrise und neoliberalen Reformen, die zu Armut und Radikalisierung großer Bevölkerungsteile geführt hat, sehen wir uns mit der Umkehrung europäischer Werte konfrontiert. Abschottung, Rassismus und Misogynie sind an die Stelle von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit getreten. Falls diese Werte jemals Realität waren, so sind sie spätestens seit dem massenhaften Sterben an unseren Außengrenzen Geschichte. Die Würde des Menschen ist antastbar geworden. Europas Herz hat aufgehört zu schlagen.
Delio Island begegnet diesem Verlust, indem wir gemeinsam mit dem Publikum ein Totenmahl für die Idee Europa abhalten. Ein letztes Mal wollen wir die guten Zeiten feiern, die wir miteinander hatten. Wir betasten Erinnerungen, hören längst verhallte Worte, reisen in die kulturelle Textur Europas und sehen uns unsere eigenen Abgründe und Träume an.
In unserer Performance betrauern wir den Untergang der Utopie Europas, die sich zwar als schön, aber als nicht stark genug erwiesen hat. Wir werden mit den Gästen einen Exorzismus dieser Utopie vollziehen. Nur so können wir frei und unbelastet in die neue Zeit gehen, die wenig Raum für Optimismus lässt. Es wird gegessen, getrunken und getanzt - oder regt sich Widerstand gegen unseren Zynismus?
Uraufführung im Rahmen des Festivals VII. Deutsch - Spanische Kulturbegegnungen des INSTITUTO CERVANTES und des GOETHE INSTITUT im CONDE DUQUE, Madrid 2018
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